Bridgetown Barbados, Reisebericht einer Segelreise

Barbados, W.I.

Landfall in Barbados

In den frühen Morgenstunden des 8. Januar, am 26. Tag unserer Atlantiküberquerung sichten wir Land. Lichter schimmern am Horizont. Wir jubeln und freuen uns auf den bevorstehenden Landfall. Im ersten Morgenlicht segeln wir entlang der Südküste von Barbados. Aus den Bordlautsprechern klingt Soca, Calypso und Reggae; Radio Barbados ist voll auf Empfang. Ein tolles Gefühl !!

Die Gastlandflagge und die zur ordnungsgemäßen Einklarierung erforderliche Q-Flagge werden gehisst. Gegen Mittag erreichen wir den Deep Water Harbour in Bridgetown. Dort befinden sich der Zoll, sowie die Einwanderungs- und Gesundheitsbehörde. Der Deep Water Harbour ist eigentlich für Kreuzfahrtschiffe gedacht. Entsprechend schwierig ist das Anlegen und vor allem das Aussteigen an der viel zu hohen Mole. Dany gelangt mit einigem akrobatischen Geschick an Land und erledigt die notwendigen Formalitäten. Mit gestempelten Pässen und der Erlaubnis zum Ankern in der benachbarten Carlisle Bay verlassen wir den Deep Water Harbour noch ehe der nächste Kreuzfahrtriese eintrifft.

ankern in der Carlisle Bay
Carlisle Bay, Barbados

Wir gehen in der Carlisle Bay vor Anker. Das Wasser ist türkis, die Luft hat angenehme 28 Grad, Palmen wiegen im Wind. Wir sind in der Karibik angekommen. Erschöpft nehmen wir uns in die Arme, wir sind überglücklich den atlantischen Ozean bezwungen zu haben. Nachdem wir mit einem Glas Champagner auf Dude und uns angestoßen haben, fallen wir in die Kojen. Wir schlafen durch bis zum nächsten Morgen. Ein herrliches Gefühl, endlich hat der 3 Stunden Schlaf- und Wachrhythmus sein Ende.

Endlich Karibik

Während der nächsten Tage ist Stress verboten. Wir schlafen, baden, genießen unseren geschützten Ankerplatz, den weißen Strand und die karibische Sonne. An Land statten wir dem nahen Barbados Yacht Club einen Besuch ab. Langfahrtyachten sind dort willkommen und so sitzen wir bald auf dem Clubgelände am Strand unter schattigen Bäumen und genießen ein kühles Bier. Der Barbados Yacht Club ist “very british”, großbehütete englische Ladies nehmen hier mittags ihren Lunch ein.

Ganz im Gegensatz dazu steht das bunte quirlige und exotische Bridgetown. Wir können mit unserem Dinghi in die Careenage, eine Art Innenstadthafen einfahren. Dort wird das Dinghi vertäut und schon sind wir mitten in der Stadt – sehr angenehm. Wir bummeln durch die Straßen, kaufen frische Mangos und aromatische Bananen an kleinen Straßenständen, es ist sehr schön wieder unter Menschen zu sein.

Am Freitag fahren wir zusammen mit Segelfreunden mit dem öffentlichen Bus nach Oistins. Dort wird immer freitags frischer Fisch gegrillt, danach ist Party angesagt. Nach dem Genuß von köstlichen Blue Marlin Steaks, tanzen wir in einer Art improvisierten Open Air Disco zusammen mit den Einheimischen, den Bajans. Dany findet alsbald einen Lehrer, der sich ihrer erbarmt und ihr das obligate rhythmische Hüftwackeln, das “winen” beibringt – toll.
Mit dem Bus machen wir Ausflüge über die Insel. Wir fahren in den Norden, Süden und Osten der Insel. Insbesondere die wilde Atlantikküste bei Bathsheba im Osten von Barbados hat es uns angetan.

Barbados, Reisebericht einer Segelreise mit unserer, Sonate Ovni 37
Unterwegs

To do Liste

Aber auch am Schiff gibt es ständig etwas zu tun. Kleine Reparaturen sind zu erledigen, Wasser muss nachgefüllt werden. Dies lässt sich nun nicht mehr bequem mit dem Wasserschlauch erledigen. Vielmehr müssen wir mit dem Dinghi in den örtlichen Fischereihafen fahren und bei den Fischern vorsprechen. Diese sind sehr freundlich und lassen uns an ihrem Anschluss Wasser zapfen. Eine Bezahlung wollen sie nicht. Mit dem in alle verfügbaren Kanister gefüllten Wasser geht es dann zurück zu Dude. Mit einer Fahrt können wir 110 Liter transportieren. Um unseren Tank zu füllen benötigen wir einen halben Tag.

Wasserholen auf Barbados, Bericht unserer Segelreise mit einer Sonate Ovni 37
Wassertaxi

Am 26. Januar segeln wir weiter nach Tobago. Einen Tag später fällt unser Anker nahe dem berühmten Pigeon Point. Eine unglaubliche Postkartenidylle umgibt uns. Wir sind umgeben von den Farben den nahen Buccoo Riffes, das Wasser schimmert von türkis bis hellgrün. Im Hintergrund zeichnet sich ein weißer, palmenbestandener Strand ab. Pelikane stürzen sich neben uns ins Wasser und eine dicke Schildkröte paddelt langsam vorbei. Wahnsinn!