Im Mai nehmen wir uns die bisher nicht lackierte Bilge vor. Diese hat eine gründliche Reinigung nötig. Danach schleifen wir die gesamte Bilge.
Dann isolieren wir alle zugänglichen Deckenbereiche mit flexiblen Schaumstoffmatten, die wir mit Kontaktkleber auf das gereinigte und entfettete Aluminium kleben. Die Matten errinnern mich stark an die Unterlagen, die ich im Vor-Refit-Zeitalter als noch Mitglied im Fitness Studio war, bei Bauch-Beine-Po zur Verfügung gestellt bekommen habe.
Juni
Jetzt ist es endlich sommerlich warm und wir können mit den Außenarbeiten beginnen. Wir greifen auf fremde Hilfe zurück und engagieren einen Fachmann für Aluminiumschweißarbeiten, der auch über ein mobiles Schweißgerät verfügt. Entsprechende Platten aus seewasserbeständigem Al Mg 4,5 Mn sowie das erforderliche Schweißmittel haben wir selbst besorgt.
Das bisherige, verrottete Teakinlay unserer Badeplattform wird durch eine Aluminiumplatte ersetzt, die dicht verschweißt wird. Alle Relingsfüße, die zum Teil korrodiert sind werden abgeflext und durch höhere, verstärkte Füße ersetzt. Schließlich wird ein neuer extrem stabiler Bugbeschlag mit zweifacher Ankerrolle angefertigt und mehrfach verschweißt.
Wir wollen so wenig Nässe wie möglich unter Deck. Alle Löcher im Deck, meist durch Borddurchführungen, Zierleisten und sonstige Schrauben entstanden, werden zugeschweißt. Die defekte Ankerwinsche wird entsorgt, die Montagelöcher ebenfalls zugeschweißt.
Ein Geräteträger ziert von nun an unser Heck. Er wurde aus Edelstahlrohren zusammengeschweißt und am Heck fest verschraubt (natürlich abisoliert). Hier können wir unsere Antennen und einen Windgenerator unterbringen.
Malen, malen, malen
Auf unserem Dachboden haben wir zwischenzeitlich eine Lackierwerkstatt eingerichtet. Hier werden die ausgebauten Klappen, Türen und Tischplatten mit mehreren Schichten “Le Tonkinois” verziert.
Juli
Lange Stunden des Lackierens liegen hinter uns. Jetzt ist der gesamte Innenausbau mit 2-5 Schichten Bootslack überzogen. Staubbindetuch, Nassschleifpapier und Schaumstoffpinsel können erst einmal beiseite gelegt werden.
Jetzt nehmen wir uns nochmals die Bilge vor. Sie wird gründlich gereinigt, viele viele Eimer Dreckwasser werden von Bord geschleppt. Dann entfetten und lackieren wir die Bilge. Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Die Bilge hat nun eine glatte Oberfläche und kann leicht herausgewischt werden.
August:
Im August knien wir uns richtig in die Arbeit und beginnen damit, das Deck zu sanieren. Beim Kauf war das Deck bereits teilweise abgeschliffen. Die noch vorhandene Lackierung kreidet aus und löst sich an vielen Stellen bereits ab. Das soll sich ändern. Jetzt im Sommer, bei anhaltend gutem Wetter wollen wir Dude einen neuen Anstrich verpassen. Wir verwenden das Farbsystem von International.
Zunächst bauen wir alle Luken aus und entsorgen sie. Die Luken sind zum Teil undicht, zum Teil lassen sie sich nicht mehr öffnen. Alle Luken sollen erneuert werden.
Wieder schleifen
Dann schleifen wir mit der Flex das gesamte Deck ab. In den Ecken und Winkeln benutzen wir Abbeizer und Stahlbürsten. Wir schleifen immer nur einen Teil des Decks und grundieren den geschliffenen Teil am selben Arbeitstag um eine Oxidation des Aluminiums zu verhindern und auf diese Weise einen optimalen Haftgrund für die Grundierung zu gewährleisten.
Das bedeutet aber auch, dass der geschliffene Teil jeweils entstaubt gründlich geputzt und entfettet werden muss. Eine sehr zeitaufwändige Arbeit. Mancher Tag unseres Jahresurlaubes wird geopfert und Danys Vater steht uns als unermüdlicher Helfer zur Seite. Unser Staubsauger, bisher nur an Wohnungsstaub gewöhnt, wird an seine Grenzen geführt. Wir werden zu Großabnehmern von Staubsaugertüten.
Der Lohn der Mühe: Mit 4 Schichten Grundierung, 2 Schichten Vorlack und 2 Schichten Endlack erstrahlt Dude in neuem Glanz. Jetzt ist bei uns der Zeitpunkt erreicht, wo wir unser Boot nicht mehr sehen können.
