Teneriffa

Das regelmäßige Wettergucken hat sich gelohnt: Unsere Überfahrt nach Teneriffa ist ein Genuss. Bei schönem Wetter und idealen Bedingungen segeln wir die 36 Seemeilen von Gran Canaria nach Santa Cruz de Tenerife. Am frühen Nachmittag laufen wir in den Hafen ein. Einen Liegeplatz haben wir bereits vorher reserviert und so liegt Dude kurz darauf sicher vertäut am Steg.

Santa Cruz

Unser Liegeplatz ist inmitten der Stadt, nur ein paar Schritte vom Zentrum entfernt. Beste Voraussetzungen für unsere Entdeckungstouren per pedes.

Im Hafen von Santa Cruz
Karibisches Hafenwasser
Waschtag

Santa Cruz: Spielwiese moderner Architektur

Santa Cruz überrascht. Die Stadt beherbergt neben ihrer schön erhaltenen kolonialen Altstadt auch einige bemerkenswerte Gebäude zeitgenössischer Architekten.

Spannende Kontraste: Koloniales Erbe trifft auf zeitgenössische Architektur

Herzog und De Meuron

Das Büro Herzog und De Meuron, in Deutschland bekannt durch die Elbphilharmonie, hat in Santa Cruz das TEA geschaffen.

Das TEA, geschaffen von Herzog & De Meuron

Das 2008 fertiggestellte TEA, das Tenerife Espacio de las Artes, ist ein Bürgerzentrum im besten Sinne. Verschiedene Bereiche von Kunst und Kultur greifen hier ineinander. Neben der ständigen Sammlung moderner Kunst und verschiedenen Wechselausstellungen, bietet das TEA Raum für viele kulturelle Veranstaltungen. Herzstück des TEA ist die immer! (Man stelle sich vor: 24 Stunden und das an 365 Tagen im Jahr) für das Publikum geöffnete Bibliothek. Wir streifen durch den lichtdurchfluteten Lesesaal. An jedem der Tische stehen ein LAN-Internetanschluss und Steckdosen für den Laptop bereit. Nur durch eine gläserne Wand getrennt lädt das Bibliothekscafé zu einer Pause ein. So macht das Lesen Spaß, das Lernen wird zur Lust. Ich würde mich am liebsten gleich an einen der Tische setzen und mich in einen der vielen Bände der Präsenz Bibliothek vertiefen.

Wenn ich an den muffigen 70er Jahre Lesesaal der Württembergischen Landesbibliothek denke, in dem ich mich auf mein Jura Examen vorbereitet habe und der bis zur voraussichtlichen Eröffnung des Erweiterungsbaus im Sommer 2020 triste Realität der Lernenden bleibt, wird mir die Modernität Teneriffas besonders bewußt.

Wer mehr über das Konzept des TEA erfahren möchte, dem sei die Webseiten der Architekten und des TEA empfohlen.

Santiago Calatrava

Mit dem 2003 fertiggestellten Auditorio de Tenerife hebt der spanische Architekt Santiago Calatrava die Gesetze der Statik auf. Kühn schwingt sich das Dach des Auditorio wie eine Locke über das Gebäude. Schon als wir uns Teneriffa von See aus näherten war das Gebäude in der Nähe des Hafens weithin sichtbar wie ein Leuchtturm. Genutzt wird das Gebäude als Konzerthalle. Die Akustik soll einmalig sein. Wir können das Auditorio nur von außen bewundern. Die Konzerte sind schon Monate im Voraus restlos ausverkauft.

Auditorio de Tenerife

Die Fülle

Im Gegensatz zu den kargen Vulkaninseln Lanzarote und La Graciosa ist Teneriffa eine Insel der Fülle. Hier wachsen Obst und Gemüse in verschwenderischer Vielfalt. Zu haben sind die heimischen Produkte in der Markthalle von Santa Cruz, dem Mercado de Nuestra Senora de Africa. Der Markt ist vom Boot gerade einmal 15 Gehminuten entfernt. Bald haben wir unsere Lieblingsstände gefunden. Mehrmals die Woche holen wir hier frisches Obst und Gemüse, Grillsachen oder Serrano Schinken.

Die Markthalle von Santa Cruz

Die Sagres

Das Segelschulschiff der portugiesischen Marine ist zu Gast in Santa Cruz. Der 90 Meter lange Rahsegler wurde bei der Werft Blohm und Voss in Hamburg gebaut und 1937 in Dienst gestellt. Auf verschlungenen Wegen wurde das Schwesterschiff der Gorch Fock unter dem Namen „Sagres“ zum Segelschulschiff Portugals.

Im Januar ist die Sagres zu ihrer Weltreise auf den Spuren des ersten Weltumseglers, des portugiesen Magellan, gestartet. Die Reise steht im Zeichen des 500. Jahrestags dieser ersten Weltumsegelung. Erste Station der Sagres ist Teneriffa. Da liegt sie nun in ihrer ganzen Schönheit, keine 500 Meter von unserem Liegeplatz entfernt.

Die Sagres im Hafen von Santa Cruz

Die Sagres wird für die Öffentlichkeit freigegeben und das interessierte Publikum darf sich das Schiff aus nächster Nähe anschauen. Wir nutzen die Gelegenheit und kurze Zeit später stehen wir an Deck.

Dagegen ist Dude ein Spielzeugschiff
Gebaut bei Blohm und Voss in Hamburg

Inselrunde

Per Leihwagen erkunden wir Teneriffa. Die Wettergötter sind uns hold und so brausen wir bei herrlichem Sonnenschein über die Insel.

Schon 1799 fand Alexander von Humboldt es hier schön: La Orotava mit Teide
Garachico

Wir fahren in den Süden zu den berühmt-berüchtigten Bettenburgen von Los Christianos. Olaf möchte einmal wieder ein Schnitzel mit Pommes essen und – Erfolg- ein kurzer Spaziergang entlang der Uferpromenade führt uns zu einem Schnitzellokal.

Im Schnitzelhimmel

Auf dem Rückweg fahren wir durch den Teide Nationalpark. Die Panoramastraße führt durch die fantastische Landschaft am Fuße des Vulkans.

Im Teide Nationalpark

Am Abend sind wir wieder in unserem Hafen und genießen die blaue Stunde.

Der Tag geht

Wanderlust Teneriffa

Auf Teneriffa haben wir wieder einige Wanderungen unternommen und den Höhepunkt unserer diesjährigen Wandersaison erlebt: Die zweitägige Besteigung des höchsten Gipfels Spaniens, des Teide. Pünktlich zum Sonnenaufgang waren wir oben. Übernachtet haben wir in der Berghütte „Refugio de Altavista“. Zu unserer Wanderlust auf Teneriffa und auch zu dieser unvergesslichen Tour gibt es in Kürze einen eigenen Blogbeitrag.

Weiter geht`s

Am 27.Januar geht unsere Reise weiter. Entlang der Ostküste Teneriffas segeln wir in den Süden. Dort ankern wir eine Nacht vor dem Strand Playa de las Tejitas. Früh am nächsten Morgen fahren wir von einer Herde Delfinen begleitet hinüber nach La Gomera.