Gegen Wind und Strom anmotorend, quälen wir uns von Porlamar nach den Los Testigos, Zwischenstation und Absprung nach Grenada. Auf den Los Testigos nehmen wir Abschied von Venezuela, eine schöne Zeit geht zu Ende.
Noch einen Tag genießen wir das Naturidyll. Dann starten wir die Maschine, um den harten 100 Seemeilen Schlag gegen Wind und Strom nach Grenada anzutreten.
Gentlemen never go windwards,
wie wahr es doch ist, dieses Sprichwort der Engländer. Die Tour gestaltet sich alles andere als angenehm. Wir brauchen 33 Stunden bis Grenada, die wir motorsegelnd oder gegenanbolzend erdulden. Einigermaßen erschöpft erreichen wir St. George`s und ankern zwischen befreundeten Yachten. Geschafft! Einige Tage genießen wir das quirlige Leben in St. George`s, essen karibisch und bummeln durch die Stadt.
Abgetaucht
Dann geht es weiter auf das zu Grenada gehörende Carriacou. Wir haben uns entschlossen bei der dortigen deutschsprachigen Tauchschule, den Arawak Divers, endlich unseren Tauchschein zu machen. Unser Segelfreund Ulli, der auch mitmachen will, ist schon dort und hat alles arrangiert. Unser Anker fällt für die nächsten 12 Tage in der Tyrrell Bay und wir drücken wieder einmal die Schulbank.
Die Basis der Arawak Divers liegt am Strand der Tyrell Bay – ideal für uns. Wir liegen gleich bei der Tauchschule vor Anker und können morgens mit dem Dinghi zu unserem Kurs fahren. Der Tauchkurs bei Conny und Georg macht uns großen Spaß und unsere sechs im Kurs beinhalteten Tauchgänge genießen wir in vollen Zügen. Schwerelos schweben wir über die tropische Meereswelt und sehen Korallen, Lobster, Schildkröten und viele bunte Fische am nahen Riff. Morgens büffeln wir Theorie im Tauchshop und abends auf Dude müssen wir für den nächsten Tag viele Seiten in unserem Unterrichtsbuch lernen. Wir sind also vollauf beschäftigt. Am fünften und letzten Kurstag machen wir einen Abschlusstest und sind von jetzt an geprüfte PADI Open Water Divers. Wir haben vor, so oft wie möglich zu tauchen solange wir noch in der Karibik sind. Das neue (teure) Hobby will schließlich gepflegt werden.
Gemütlich geht es weiter nach Norden. Wir lassen uns noch einmal von den südlichen Grenadinen bezaubern. Wir ankern vor Sandy Island, Palm Island, in der Salt Whistle Bay und verbringen 10 Tage in den Tobago Cays. In den Cays treffen wir viele Freunde aus Venezuela wieder und die Tage vergehen mit Schnorcheln, Lesen, Klönen und Sundownerrunden auf den kleinen Inselchen der Cays. Anfang Dezember verabschieden wir uns von den Cays. Wir wollen rechtzeitig Mitte Dezember in Martinique sein, um dort unsere Freunde Sandra und Frank an Bord zu nehmen.