Sea and Sun

Es sind nur ein paar Meilen von den Îles des Saintes nach Guadeloupe.  Wir haben Tauchen im Sinn und ankern an einem Platz mit dem vielversprechenden Namen Réserve Cousteau.

Die Gewässer dieses Nationalparks stehen unter strengem Schutz und bieten eine intakte und vielfältige Unterwasserwelt. Vor Ort finden sich mehrere Tauchschulen die Unterwassertrips im Park anbieten. Eine kurze Fahrt mit dem Tauchboot später sind wir auch schon mittendrin. In nur 15 Meter Wassertiefe sind wir umgeben von Schwärmen bunter Fische, Korallen, Schildkröten und Lobstern. Auch meine besonderen Lieblinge, die Oktopusse, sind ohne Scheu und scheinen zu wissen, dass sie hier nichts zu fürchten haben.

In Point-à-Pitre steht uns ein doppelter Abschied bevor. Sandra und Frank fliegen von hier aus zurück nach Stuttgart, ihr Urlaub ist zu Ende. Außerdem sind wir mit unseren Freunden Gaby und Hans hier verabredet, die aus St. Maarten kommen und weiter nach Süden wollen. Es wird ein endgültiger Abschied von der “September” unsere Kurse werden sich auf dieser Reise nicht mehr kreuzen. Während wir weiter nach Norden ziehen, um im Mai zurück über den Atlantik zu segeln, werden Gaby und Hans ihre Reise mit mehr Zeit im Gepäck nach Westen fortsetzen.

Doch zuvor machen wir alle zusammen eine Inselrundfahrt mit dem Mietwagen. Wir erleben Guadeloupe als wunderschöne, vielseitige Insel. Dann heißt es Abschied nehmen: Wir umarmen Gaby und Hans ein letztes Mal und verdrücken dabei manche Träne. So viele Ankerplätze haben wir seit Gibraltar geteilt, so viele Abenteuer gemeinsam erlebt.

Salzige Flussfahrt

Wieder alleine erledigen wir noch einige Einkäufe, dann verholen wir uns an eine Boje vor der Brücke am Rivière Salée. Dieser salzige Flusslauf teilt Guadeloupe in zwei Hälften. Er ist nur für Schiffe mit geringem Tiefgang befahrbar und kürzt den Weg nach Norden erheblich ab. Das ist etwas für uns: Die Ovni mit ihrem mit ihrem variablen Tiefgang liegt mit eingzogenem Schwert nur 55 cm tief im Wasser.  Die beiden Straßenbrücken, die den Zugang zum Fluss blockieren, öffnen nur einmal täglich – um 5.00 Uhr morgens! Als wir uns der ersten Brücke nähern ist es noch zappenduster. Einen kurzen Adrenalinschub später öffnet sie pünktlich und entlässt uns in eine nachtschwarze, unbeleuchtete Flusslandschaft.  Wir tasten uns langsam zur zweiten Brücke vor und nachdem wir diese 20 Minuten später passiert haben, machen wir erst einmal an einer Boje fest und warten bis es hell wird. Der Riviere Salée mündet im Norden in eine Rifflandschaft, die wir nur bei gutem Licht durchqueren wollen. Alles klappt bestens und wir ankern nachmittags wohlbehalten in Port Louis im Norden von Guadeloupe.

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Rivière Salée, Guadeloupe

English Harbour – auf Admiral Nelsons Spuren

Ein Tagesschlag bringt uns nach Antigua. Wir ankern in English Harbour, dem alten Seekriegshafen der britischen Flotte. Heute sind die liebevoll restaurierten Gebäude und Werften von Nelsons Dockyard ein Nationalpark  und vermitteln einen unmittelbaren Eindruck wie es war vor 250 Jahren, als in der Karibik noch gegen Piraten gekämpft wurde. Zur Sundownerzeit erklimmen wir mit ächzenden Waden die Shirley Heights und schwofen zu cooler Steelband Musik. Jeden Sonntag findet an diesem spektakulären Aussichtpunkt eine Party mit Adlerblick auf English- und Falmouth Harbour statt.

Wir sind in Antigua, English Harbour
English Harbour & Shirley Heights, Antigua

Sea and Sun

Doch nun lockt Barbuda. Die Insel liegt etwas abseits der ausgetretenen Seglerpfade. Wir haben gehört, dass es dort phantastische Strände geben soll. Unsere Erwartungen werden nicht enttäuscht. Barbuda ist unbeschreiblich. Jedes Klischee, das wir von der Karibik im Kopf hatten – hier wird es Wirklichkeit. Wir wollen erst einmal bleiben um ausgiebig dem Nichtstun zu frönen.

Wieder einmal freuen wir uns, daß wir viel Zeit für unsere Atlantikumrundung eingeplant haben. An einem Ort so lange verweilen zu können wie es uns gefällt ist Freiheit, ist die Melodie unserer Reise.

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Cocoa Point Anchorage, Barbuda

Die ersten Tage verbringen wir am Cocoa Point im Norden der Insel. Dann verlegen wir uns in die Low Bay. Wir ankern vor einem 11 Meilen langen rosa-weiß schimmernden Strand. Mit uns ankern vier weitere Yachten an “unserem” Strand. Wir sehen sie spielzeuggroß am Horizont.

Barbuda
Barbuda – Land of Sea and Sun

Zehn Tage verbringen wir auf Barbuda, dann haben wir genug nichts getan und gehen Anker auf. Über St. Barth erreichen wir St. Maarten. Hier erwarten wir in wenigen Tagen Olafs Freund Lars zu Besuch.