Auf See

Für die nächsten Tage sagt der Wetterbericht ruhige See und ostnordöstliche Winde voraus. Gute Bedingungen für den 560 Seemeilen langen Törn hinauf ans europäische Festland. Wir hoffen, dass wir es bis nach Rota bei Cadiz an der spanischen Atlantikküste schaffen. Möglichst hoch am Wind könnte es klappen.

Porto Santo bleibt in unserem Kielwasser zurück

Nachmittags gehen wir Anker auf, kuppeln unsere Selbststeueranlage ein und segeln hinaus in die Weite des Atlantiks. Wind und Welle sind mit uns und wir haben einen gelungenen Start.

Wir segeln in die sternenklare Nacht

Die Nächte sind klar und mild und Dude zieht seine Bahn. Über uns spannt sich ein unfassbar großer Sternenhimmel. Für diese Stunden des Glücks lohnt sich die tägliche Herausforderung, die das Leben auf einem kleinen Segelboot so mit sich bringt.

Die Maschine – unsere Diva

Doch bald ist es vorbei mit dem herrlichen Segeln. Der Wind ruht sich aus und wir werfen die Maschine an. Unser Dieseltank ist gut gefüllt und wir wollen der Flaute davonmotoren. Unser Diesel ist zunächst willig, dann aber gibt er röchelnd auf. Die Fehlersuche zeigt schnell, dass die Dieselleitung vom Tank zum Motor verstopft ist. Olaf begibt sich in die enge Backskiste und bastelt eine Behelfslösung bestehend aus einem Dieselkanister, den wir mit Löchern für die Diesel Zu- und Rückleitung versehen und so zum Ersatztank umbauen. Unsere „eiserne Genua“ ist zufrieden und tuckert ohne weitere Beschwerden gen spanisches Festland.

Olaf beim Basteln des Behelfstanks

Der Wind kommt zurück, aber wie so oft meint er es gleich zu gut mit uns. Heftige Böen fegen über das Meer. Wir reffen die Segel und hoffen, dass es nicht noch schlimmer wird. Dudes Hinterteil wird von den immer höher werdenden Wellen zur Seite versetzt. Die Windfahne ist mit diesen Bocksprüngen überfordert und wir müssen von Hand steuern. Eine ermüdende und anstrengende Angelegenheit. Doch nach einigen Stunden haben wir es geschafft und Wind und Welle lassen nach.

Hoch am Wind
Noch 50 Seemeilen bis Rota

Am Morgen des vierten Tages erwartet uns ein herrlicher Sonnenaufgang und die Aussicht, noch am selben Nachmittag in Rota anzukommen.

Geschafft: Ankerplatz Rota

Am späten Nachmittag erreichen wir Rota und werfen den Anker in der Bucht vor dem Hafen. Die Bizou mit Tina und Alexander ist schon längst da und wir werden freudig begrüßt. Wir sind froh und erleichtert, dass wir nun das europäische Festland erreicht haben und nun entlang der Küste in Richtung Mittelmeer bummeln können. Zunächst freuen wir uns aber auf schöne Tage in Andalusien.