Hoch am Wind

Mit dem Sonnenaufgang setzen wir die Segel. Es ist jetzt bereits der 7. Juni und wir wollen nach Norden, zurück ans europäische Festland. Erstes Ziel auf dem weiten Weg ist das 330 Seemeilen entfernte Porto Santo. Wir kennen und lieben die Insel mit ihrem entspannten Lebensstil seit wir 2019 gleich für mehrere Wochen hier waren.

Abschied von Lanzarote

Der Törn von den Kanaren an das europäische Festland gilt als schwierig, da die Route genau gegen die vorherrschenden Passatwinde, die Strömung und die Wellen führt. Unsere Strategie ist es daher, erst einmal weit hinaus in den Atlantik nach Porto Santo zu segeln um dann in einem günstigeren Winkel die spanische Atlantikküste anzusteuern. Hart am Wind segeln werden wir trotzdem immer.

Entsprechend nass und ungemütlich wird die Reise dann auch. Tag und Nacht kracht Dude in die Welle, das Geschaukel nimmt kein Ende. Für eine Nacht kommt der Wind direkt von vorne und wir müssen sogar aufkreuzen.

Doch dann ist es geschafft und wir sichten Land. Am Nachmittag des vierten Tages erreichen wir den schönen Ankerplatz beim Hafen von Porto Santo und ankern am gleichen Ort wie 2019. Müde, froh und erleichtert genießen wir die Ruhe des Abends.

Porto Santo voraus
Lieblingsplatz

Drei Wochen Porto Santo

Porto Santo ist coronafrei und daher steht zunächst der obligatorische PCR-Test an. Wir hatten uns schon von Lanzarote aus bei den Hafenbehörden angemeldet und werden nun freundlich per Funk empfangen.

Am nächsten Morgen fahren wir mit dem Dinghi an Land und das vom Inselkrankenhaus nur für uns entsandte Gesundheitsteam eilt im Kleinbus herbei.

Warten vor der „Teststation“

Wir werden fachgerecht auf das Virus getestet und warten an Bord bis man uns am nächsten Tag über das negative (für uns positive) Ergebnis informiert. Nun dürfen wir uns frei auf der Insel bewegen und müssen unseren Test auch nirgends mehr vorzeigen. Offenbar hat sich auf der Insel bereits herumgesprochen, dass von uns keine Gefahr ausgeht.

Zusammen ankern

Unsere Freunde Tina und Alexander kommen mit ihrer Bizou aus Portimao und ankern gleich neben uns. Wir verbringen schöne Tage beim gemeinsamen EM gucken auf der mit Fernsehen ausgerüsteten Bizou, bei Ausflügen über die Insel und bei einer Spritztour im nagelneuen mit 25 PS Außenborder befeuerten Dinghi der Beiden.

Gemeinsame Ausflüge
Spritztour mit dem neuen Dinghi

Nach drei Wochen auf Porto Santo kündigt sich ein gutes Wetterfenster für die nächste Etappe an. Kurzentschlossen gehen wir am 3. Juli Anker auf und setzen die Segel. Unser nächstes Ziel ist das 560 Seemeilen entfernte Rota in Andalusien. In spätestens einer Woche wollen wir das europäische Festland erreicht haben.

Unser letzter Abend auf Porto Santo. Auf zu neuen Zielen