Wir segeln in Tagesetappen entlang der spanischen Küste. Bis Alicante kommen wir gut voran, dann zeigt uns das Mittelmeer die Zähne.
Starker Gegenwind lässt uns nicht vorankommen. Die Windsituation im Mittelmeer empfinden wir als nicht gerade optimal: Entweder herrscht Gegenwind oder Flaute – es ist zum Verzweifeln.
Balearen again
So motoren wir dann wieder einmal bei Flaute vom Festland nach Ibiza, wo wir eine Nacht bleiben. Früh am nächsten Morgen geht es weiter nach Mallorca – ausnahmsweise bei leichtem Wind aus der richtigen Richtung und wir können segeln.
Das Timing ist gut, unser Anker fällt am frühen Nachmittag des 3. September in der geschützten Bucht von Puerto de Andraitx, abends werden wir bereits meinen Vater vom Flughafen abholen. Nach dem Aufklaren machen wir uns dann auch gleich per Bus auf den Weg. Das Umsteigen in Palma gestaltet sich nicht so einfach, nach langer Fahrt kommen wir aber endlich an. Der Flug ist pünktlich, die Wiedersehensfreude groß.
Spätsommertörn
Doch bevor der gemeinsame Törn beginnen kann, gilt es noch einige Hürden zu nehmen. Die elektrische Ankerwinsche braucht dringend eine Wartung und beim Auslaufen stellen wir fest, dass die Wasserpumpe am Motor leckt. Die Dichtung muss erneuert werden. Unter Segeln geht es zurück auf den Ankerplatz, ein Mietwagen wird organisiert und wir fahren zur Yanmar Werkstatt im Inselinneren. Wir haben Glück, die Pumpe kann innerhalb eines Tages repariert werden.
Es bleibt Zeit für ein Treffen mit meiner ältesten Freundin, die gerade mit ihrer Familie auf Mallorca Urlaub macht. Ich habe sie schon lange nicht mehr gesehen, die gemeinsame Zeit ist viel zu kurz.
Mit dem Mietwagen fahren zu einigen Häfen auf Mallorca. Der Herbst hält langsam Einzug und erinnert uns daran, dass Dude einen Überwinterungsplatz benötigt. Wir stellen aber schnell fest: Ein Winterliegeplatz auf Mallorca sprengt unsere finanziellen Möglichkeiten bei weitem. Wir vertagen das Problem erst einmal auf später.
Auf nach Ibiza
Endlich können wir los. Bei gutem Segelwetter geht es an die Nordküste von Ibiza. Wir ankern in der Cala Portinatx, Papas Urlaub kann beginnen. Am nächsten Tag segeln wir nach Santa Eulalia an der Ostküste Ibizas. Dort gefällt es uns auf Anhieb und so buchen wir kurzentschlossen in der dortigen Marina unseren Winterliegeplatz. Jetzt steht fest, wir werden unsere Reise hier in Santa Eulalia auf Ibiza beenden.
Karibik light – Espalmador
Doch noch ist es nicht so weit. Nächste Station ist Espalmador. Espalmador steht unter Naturschutz und so blieb das Inselchen vor Hotelbebauung bewahrt. Die halbmondförmige Bucht auf der Leeseite ist einer unserer Lieblingsankerplätze im Mittelmeer. Seit wir im Sommer 2003 auf unserem ersten Törn mit DUDE hier waren hat sich einiges getan. So wurden in der gesamten Bucht Bojen ausgelegt, die benutzt werden müssen. Sie kosten allerdings (noch) nichts. Jetzt im September ist es nicht mehr so voll, es sind noch einige Bojen frei und wir können problemlos festmachen.
Wir bummeln entlang der Küste Ibizas, die Tage vergehen wie im Flug. Schon ist der 2-wöchige Urlaub von meinem Vater vorüber und wir machen im Hafen des Club Nautico in Ibiza Stadt fest. Wir besichtigen Dalt Vila – die Altstadt – und gönnen uns zum Abschied ein stilvolles Abendessen in einem urigen Restaurant. Am nächsten Morgen begleiten wir meinen Vater zur Fähre, die ihn zurück nach Mallorca bringt.
Septemberblues auf Ibiza
Es ist jetzt Mitte September und wir genießen die letzten spätsommerlichen Tage in den Buchten Ibizas. Ab und zu spüren wir schon einen Hauch von Herbst, der uns deutlich macht, dass unsere Reise langsam zu Ende ist.
