Auf nach Ibiza

In Almerimar hat sich nichts verändert seit wir 2018 das letzte Mal hier waren. Inmitten einer 70er Jahre Ferienanlage gelegen, hat der Hafen seine besten Zeiten definitiv hinter sich. Wir bleiben daher nur fünf Nächte in Almerimar, bis wir mit dem nächsten passenden Wind wieder aufbrechen. Eine weitere Nachtfahrt steht an. Wir wollen so schnell wie möglich nach Formentera um dort – so unser Plan – der Augusthitze an einem unserer Lieblingsankerplätze zu begegnen und im türkisfarbenen Wasser zu plantschen.

Nach der Sturmnacht kehrt am Morgen die große Ruhe ein

Der Start ist perfekt, wir segeln mit raumen Winden über die Bucht von Almeria in Richtung Cabo de Palos. Als es Abend wird frischt der Wind zunehmend auf und wir reffen die Segel. Schnell baut sich steile, hohe Welle auf. Leider ist es noch hell genug um mit ansehen zu müssen, wie sich die erschreckenden Wellen kurz hinter Dude brechen. Einmal wieder ist Steuern von Hand angesagt. Lustig ist das alles nicht. Dick vermummt, mit Schwimmwesten und gut angegurtet stehen wir am Steuer als etwa drei Meilen vor der Küste kurz vor unserem Bug ein Schlauchboot durch die Wellen rast. An Bord drei nur mit Badehosen bekleidete Männer, die uns jubelnd zuwinken und ihr Glück über diese tolle Fahrt nicht fassen können. Nun müssen wir doch lachen. Es ist eben alles eine Frage der Perspektive.

In der Nacht geht der Wind so schnell wie er gekommen ist und wir legen die restlichen Meilen bis zur Einfahrt in das Mar Menor unter Motor zurück.

Im Mar Menor

Das Mar Menor ist die größte Salzwasserlagune Europas. Das „kleinere Meer“ ist durch eine durchgehende Landbrücke vom Mittelmeer getrennt. Die Zufahrt ist nur alle zwei Stunden durch einen Kanal möglich, wenn die Hebebrücke für 15 Minuten öffnet. Wir halten uns an der Einfahrt auf der Stelle bis die Brücke endlich öffnet. Dann reihen wir uns in die Schlange der einfahrenden Yachten ein und tuckern ins Mar Menor.

Einfahrt durch die Hebebrücke ins Mar Menor

Das Mar Menor ist im Schnitt nur drei Meter tief und wir müssen genau auf unsere Karte schauen um nicht an einer der vielen seichten Stellen aufzusitzen.

Wir ankern im Süden der Lagune und sind enttäuscht. Das das Wasser ist trübe, riecht unangenehm und lädt überhaupt nicht zum Baden ein.

Bis vor einigen Jahren war die Lagune ein Paradies mit klarem Wasser und Heimat vieler Fisch- und Pflanzenarten. Durch Überdüngung, die unkontrollierte Einleitung von Abwässern und ansteigende Temperaturen ist das Mar Menor inzwischen umgekippt und das Ökosystem kollabiert. In den heißen spanischen Sommern kommt es immer wieder zum Massensterben der verbliebenen Arten. So auch wieder einmal kurz nach unserem Besuch: https://www.tagesschau.de/ausland/europa/fischsterben-spanien-101.html

Entlang der Küste nach Calpe

Nach drei Nächten verlassen verlassen wir diesen bedrückenden Ort und segeln in Tagestouren entlang der Küste bis nach Calpe.

Ankern vor der Isla Tabarca – Abendstimmung bei Alicante

Von Calpe sind es nur 58 Seemeilen nach Ibiza. Wenn wir bei Tagesanbruch los segeln, können wir die Strecke an einem Tag schaffen.

Calpe: Absprung nach Ibiza

Die Überfahrt nach Ibiza gelingt uns bei schönem Wetter und ruhiger See. Am Vormittag schiebt uns der Dieselwind, dann kommt eine leichte Brise auf und wir können die restliche Strecke segeln.

Ibiza voraus

Am Abend fällt unser Anker in der Cala Tarida auf Ibiza. Wir sitzen zufrieden im Cockpit und genießen die Abendstimmung. Es ist schön, wieder einmal hier zu sein. Wir wollen zwei Tage bleiben und dann nach Formentera weiterziehen.

Angekommen auf Ibiza: Klassische Yacht in der Cala Tarida