Inselsommer

Wir bleiben nur kurz auf Ibiza und ziehen dann weiter nach Formentera. Die Insel ist einer unserer absoluten Lieblingsplätze und wir haben uns oft hierher geträumt.

Nördlich des Inselstädtchens Sabina erstreckt sich, für die Balearen ganz untypisch, eine unbebaute, wilde Landzunge. Vor Sand und Dünen lässt es sich herrlich ankern und der Platz bietet vielen Yachten Schutz. Das ist auch nötig. Es ist August und absolute Hauptsaison auf den Balearen. Entsprechend voll ist es auch hier.

Wir finden einen guten Platz weit draußen, am Ende der Landzunge vor der Platja de ses Iletes. Das Dolce Vita kann beginnen. Die Tage vergehen mit Lesen, Baden und ausgedehnten Spaziergängen über die Insel. Ab und zu wandern wir am Strand entlang nach Sabina um uns im örtlichen Supermarkt mit Frischem und Grillgut zu versorgen.

Sommer auf Formentera

Nach einer Woche ziehen wir den Anker aus dem Sand und machen noch einen kurzen Abstecher zur Cala Saona weiter südlich, bevor wir zurück nach Ibiza segeln.

Wir halten uns nicht mehr lange auf. Es ist jetzt schon Mitte August und wir haben noch einen weiten Weg vor uns. In schnellen Tagesetappen segeln wir entlang der Westküste Ibizas nach Norden.

Mallorca

Dann starten wir wieder einmal in der Morgendämmerung. Bis Port d`Andratx auf Mallorca sind es 53 Seemeilen. Am Abend wollen wir da sein.

53 Seemeilen nach Mallorca

Es ist ein schöner Segeltag und am Abend sind wir wie geplant in Port d`Andratx. Das Ankern in der großen Naturbucht ist seit einigen Jahren verboten. Wir haben daher eine kostenpflichtige Boje im Bojenfeld des örtlichen Segelclubs vorgebucht. Nach unserer Ankunft melden wir uns per Funk und werden schnell und freundlich an unseren Platz begleitet.

An der Boje des Club de Vela

Mit Buchung der Boje haben wir Zugang zu den Annehmlichkeiten des Club de Vela. Nach so langer Zeit vor Anker ist die heiße Dusche im piekfeinen Duschraum des Clubs ein wahrer Luxus.

Port d´Andratx meint es auch ansonsten gut mit uns Seglern. An vielen Stellen im weiten Naturhafen wurden kleine Stege gebaut an denen wir mit unserem Beiboot bequem anlegen können, wenn wir an Land gehen.

Dinghi Parkplatz

Wir kennen Mallorca gut. Schon etliche Male haben wir dieses Revier per Boot erkundet. Noch nie sind wir aber entlang der wilden Westküste gefahren, nie war das Wetter gut genug für diese raue Ecke. Das wollen wir jetzt dringend nachholen.

An der Westküste gibt es eigentlich nur einen Platz, der sich für einen längeren Aufenthalt eignet: Port de Soller mit seinem gut geschützten Naturhafen. Als die Vorhersage anhaltend gutes Wetter und ruhige See verspricht, brechen wir auf. Vorbei an spektakulären Schluchten und den steil ins Meer abfallenden Bergen des Tramuntana Gebirges fahren wir gen Norden. Als wir es fast geschafft haben, kommt kurz vor Port de Soller doch noch heftiger Gegenwind auf, aber gegenankreuzend und mit voller Maschinenkraft schaffen wir es in den sicheren Naturhafen. Bald liegen wir vor Anker und freuen uns, dass wir diese schwierige Etappe geschafft haben.

Port de Soller

Dude in Port de Soller

Der Ausblick, der sich uns von unserem schwimmenden Zuhause aus bietet ist grandios. Umgeben von üppigem Grün und unter weitgehender Vermeidung von Holtelverschandelung genießen wir die 1A Sicht auf die Gipfel des Tramuntana Gebirges.

Port de Soller ist ein Wanderparadies und so holen auch wir unsere Schuhe heraus und wandern einen Tag durch die fruchtbare Ebene des Hinterlands zum alten Örtchen Soller.

Wanderung nach Soller

Als wir uns gerade entspannt und sicher fühlen, bricht ein Gewitter über uns herein. Wie immer zum ungünstigsten Zeitpunkt mitten in der Nacht. Blitze zucken, es donnert und regnet und stürmt. Bald treiben einige Mitankerer, die weniger Sorgfalt auf Anker und Kette gelegt haben, mit wehenden Fahnen an uns vorbei. Wir können gerade noch alle Fender ausbringen um Schäden an unserem Boot zu vermeiden. Nachdem es schon an den Vortagen die ein oder andere Berührung mit unseren viel zu dicht ankernden Nachbarn gegeben hat, nutzen wir nach einer Woche ein günstiges Wetterfenster um weiter zum Kap Formentor zu fahren.

Kap Formentor

Sa Calobra

Wir segeln entlang einer atemberaubenden Kulisse und erreichen am späten Nachmittag das mächtige Kap Formentor. Wir sind nun am nördlichsten Punkt Mallorcas und runden das Kap bei sommerlich ruhigen Bedingungen. Glück gehabt, oft ist es hier stürmisch und man muss mit heftigem Gegenwind rechnen.

Dude am Kap Formentor

Gleich hinter dem Kap entdecken wir die einsam gelegene Cala en Gossalba. In der kleinen Bucht gibt es Raum für etwa drei Boote. Gerade als wir um die Ecke biegen zieht ein kleines Motorboot seinen Anker aus dem Grund. Wir nutzen die Chance und ankern am frei gewordenen Platz. Abends kehrt die große Ruhe ein und wir verbringen unsere letzte Nacht auf Mallorca an diesem wunderschönen, stimmungsvollen Ort. Morgen wollen wir von hier aus nach Menorca segeln.

Abschied von Mallorca: Cala en Gossalba