Gegen Abend erreichen wir Menorca und ankern in der Cala Son Saura an der Südküste. Bald liegt Dude sicher vor Anker. Wir freuen uns über die gelungene Überfahrt und die gewonnenen Meilen nach Norden.
Die ganze Insel ist seit 1993 UNESCO Biosphärenreservat. Entsprechend findet Massentourismus, der die anderen Baleareninseln weitgehend prägt, hier nicht statt.
Wir wandern ein kleines Stück auf dem Cami de Cavalls. Diese mehrtägige Wanderung führt auf einem Küstenpfad rund um die Insel. Wir sehen viele Wanderer mit großen Rucksäcken. Mangels Unterkünften am Wegesrand werden abends die Schlafsäcke in den kleinen Buchten oder am Strand ausgerollt. In der Dämmerung des kühlen Morgens sehen wir die Wanderer weiterziehen. Der Cami de Cavalls ist ein traumhaft schöner Wanderweg und wir nehmen uns vor, mit den Rucksäcken einmal hierher zurück zu kommen um den Weg komplett zu wandern.
In Fornells
Im rundum geschützten Naturhafen von Fornells gönnen wir uns für drei Nächte eine Boje. Nun liegt Dude sicher und geschützt gegen alle Winde. Wir nutzen die Gunst der Stunde, mieten uns für einen Tag ein Auto und erkunden Menorca zu Lande.
Erster Halt ist die Ausgrabungsstätte von Torre d`en Galmés. Torre d`en Galmés war eine Siedlung der prähistorischen talayotischen Kultur, die ca. 1400 Jahre vor Christus auf Menorca blühte und ist die größte Ausgrabungsstätte Menorcas. Nach passieren des Kassenhäuschens können wir uns frei auf dem gesamten Gelände bewegen und die Ausgrabung durchstreifen. Ein verwunschener Olivenhain ist die passende Kulisse für die Ruinen der uralten Stadt. Ein toller Ort! Torre d`en Galmés wurde bisher nur teilweise ausgegraben. Weitere Kulturschätze ruhen noch im umgebenden Buschland und harren der Freilegung durch kommende Generationen.
In Ciutadella, der alten Inselhauptstadt (bevor sie von Mahon abgelöst wurde) sitzen wir im Freien und genießen umgeben von barocken Adelspalästen unser Mittagessen. Ciudadella war seit der Gründung durch die Karthager eine reiche Handelsstadt und das ist der prächtigen Altstadt auch anzusehen.
Weiter geht die Fahrt zur örtlichen Filiale von Lidl. Wie immer wenn wir einen Mietwagen haben, steht auch ein Großeinkauf an.
Cala d`Algaraiens
Unser letzter Ankerplatz auf Menorca ist die Cala d`Algaraiens an der Nordküste. Von hier aus wollen wir die 130 Seemeilen lange Strecke hinauf zur Costa Brava segeln.
Auch die Cala d`Algaraiens präsentiert sich uns als Mittelmeeridyll. Als wir ankommen schaukeln eine Handvoll Boote in der warmen Septembersonne. Wir ankern vor dem unbebauten Naturstrand und baden im türkisfarbenden Meer.
Leichte Wehmut mischt sich in unsere Freude über die schöne Bucht. Langsam müssen wir Abschied nehmen von unserem langen Segelsommer. Von hier aus geht es immer direkt nach Norden in herbstlichere Gefilde.
Am 13. September setzen wir die Segel und gehen auf Kurs nach Norden. Unser nächstes Ziel ist Roses an der Costa Brava.
